Hintergrund: : Es gibt nicht viele Möpse in der Literatur, die die Diagnose DM bekommen haben, und z.B. in Facebook-Gruppen für Besitzer von DM-erkrankten Hunden kommen sie selten vor. DM ist jedoch eine sehr schwere Krankheit, wie aus dem folgenden Zitat hervorgeht:
”Das Fortschreiten der Erkrankung ist unerbittlich, und Hundehalter wählen häufig die Euthanasie innerhalb eines Jahres nach Beginn der klinischen Anzeichen, wenn ihre Hunde paraplegisch werden [= in den Hinterbeinen und im unteren Teil des Rumpfes gelähmt]” (Zeng et al. 2014: 515).
Wir befürchten, dass die Krankheit beim Mops zunehmen könnte, wenn mehrere Möpse mit dem defekten Allel heterozygot werden. Wenn die Züchter ihre Möpse nicht testen, produzieren die heterozygoten Möpse am Ende Welpen, die mit dem defekten Allel homozygot sind. Die OFA-Statistiken zu DM können uns etwas über die Ausbreitung des Allels beim Mops erzählen. Zu dem Zeitpunkt, als ich die Webseite besuchte, waren 557 Möpse auf DM getestet worden. Davon waren 68 Möpse (12,2%) homozygot und 183 (32,9%) heterozygot mit dem defekten Allel (Daten 221019 geholt). Die Homozygoten werden als „at-risk“ bezeichnet (auf Deutsch „Doppelträger“), da sie ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung der Krankheit haben. (Zu beachten ist, dass wir nicht wissen, ob einige dieser Möpse an der Krankheit erkrankt sind.) Die Heterozygoten werden als „carriers“ (auf Deutsch „Einzelträger“) bezeichnet, da sie das defekte Allel tragen und es möglicherweise an ihre Nachkommen weitergeben, aber sie haben kein höheres Risiko die Krankheit zu entwickeln. Daher ist in diesen Daten die Menge an Homozygoten ziemlich gering. Ein Drittel der getesteten Möpse waren jedoch Einzelträger. Wie oben genannt, ist diese Gruppe ein Potenzial für zukünftige Homozygoten, was eine Zunahme der Krankheit darstellen könnte.
Wie wir oben gesehen haben, ist DM eine schreckliche Krankheit. Sie entwickelt sich durch eine schnelle Degeneration des Rückenmarks. (Im Gegensatz zu PM, wo das Rückenmark örtlich komprimiert ist.) DM betrifft beide Geschlechter und tritt in der Regel nach dem fünften Lebensjahr auf, mit einem Durchschnittsalter von 9 Jahren, zumindest bei großen Hunden. Es hat einen genetischen Hintergrund ähnlich dem von ALS, in der der Menschen erkrankt werden kann. DM hat wie ALS einen schnellen Verlauf. Große Hunde verlieren die Fähigkeit, ihre Hinterbeine 6 bis 9 Monate nach Beginn der Krankheit zu gebrauchen, und dann werden sie normalerweise eingeschläfert. Kleinere Hunde, die von DM betroffen sind, leben in der Regel länger, da der Besitzer sie leichter unterstützen kann, wenn sie nicht mehr gehen können. Bei dem Welsh Corgi Pembroke betrug der Median für die Lebensspanne nach Beginn der Erkrankung 19 Monate in einer Studie (Coates 2004).
Die Erforschung von DM und die Interpretation der Daten ist kompliziert. Der Hauptgrund dafür ist, daβ das Gen, das die Forscher identifiziert haben, eine Beziehung mit der Krankheit hat (eine Mutation des Gens für SOD1), nur ein Teil einiger anderer Ursachen ist, die wir nicht kennen. Zunächst wurde DM als Deutsche Schäferhunderkrankung angesehen, später wurde jedoch festgestellt, daβ sie bei vielen großen und kleinen Rassen anzutreffen ist (Coates 2004). Der Mops ist eine der Rassen, die bei Laboklin auf DM, SOD 1, Exon 2 getestet werden. Auch ofa.org (über DM) listet den Mops als eine der Rassen auf, die von DM betroffen sein können. Es wurde gezeigt, daβ der Berner Sennenhund eine eigene Mutationsvariante am SOD1-Gen hat.
Genau wie bei PDE/NME entwickeln nicht alle Doppelträger (homozygote) die Krankheit, und es gibt viele Rassen, bei denen ein großer Teil der Population diese Mutation hat, ohne daβ jemand krank wird (Beuchat 2018). Zeng et al. untersuchte DNA von 32378 reinrassigen Hunden aus 22 Rassen und 1368 Mischrassen. 49% der Hunde waren homozygot mit dem gesunden Allel für SOD1 (G/G). 27% waren heterozygot mit dem mutierten Allel (G/A) und 24% waren homozygot mit dem mutierten Allel (A/A). Insgesamt hatten 37% der Hunde ein mutiertes Allel, sowohl heterozygot als auch homozygot. Die Studie umfasste 382 Möpse und 47% hatten das defekte Allel (A). 30 von ihnen waren Einzelträger (heterozygote) und 17 waren Doppelträger (homozygote) (Zeng et al. 2010: 517, Tabelle 1).
Zeng et al. untersuchte auch mittels einer Autopsie das Rückenmark von 173 Hunden. Von diesen wurden 115 als DM erkrankt und 58 als nicht DM erkrankt bestätigt. Von den 115 DM-kranken Hunden waren 105 Doppelträger, d.h. sie waren mit dem defekten Allel (A/A) homozygot. Acht der Hunde mit DM waren Einzelträger (G/A) und zwei von den erkrankten waren mit dem normalen, gesunden Allel (G/G) homozygot. Unter den 105 mit dem defekten Allel homozygoten Patienten waren zwei Möpse. Sie hatten auch einen Mops, der mit dem defekten Allel homozygot war, aber kein DM hatte (Zeng et al. 2010: 518). Unter den Hunden, die das Rückenmark untersucht hatten, gab es also drei Möpse die Doppelträger von dem defekten Allel waren, und von diesen waren zwei erkrankt. Außerdem hat auch Jon Patterson (vet.med.dr.), der an der Michigan State University Ganganomalien beim Mops untersucht, Möpse obduziert, die Anzeichen von DM im Rückenmark hatten (private Kommunikation).
Da sich herausstellte, daβ selbst heterozygote Hunde mit dem defekten Allel ein gewisses Risiko hatten, an der Krankheit zu erkranken, haben Zeng et al. 137 der in die Studie einbezogenen gesunden Hunde durch Nachverfolgung des klinischen Status untersucht. Von den Hunden, die mit dem defekten Allel (A/A) homozygot waren, hatten 60% die Krankheit entwickelt. Von den Heterozygoten (G/A) hatten 4% DM und von denen, die nur das nicht mutierte Gen hatten, 6% die Krankheit. Basierend auf diesem Ergebnis glauben die Forscher, daβ Züchter die Geburt von Homozygoten des defekten Allels vermeiden sollten, aber heterozygote Hunde werden nicht als Hauptrisiko angesehen (Zeng et al. 2010: 520).
Ziel: Das Ziel ist, daβ kein Mops diese Krankheit entwickelt.
Unten sehen Sie Meatball, “Meaty”, der mit seiner Familie ab dem Alter von acht Wochen lebte. Meaty erkrankte in DM, als er 11 Jahre alt war. Der Prozess war schnell, aber er lebte bis zu seinem 12. Geburtstag. Sie können hier einen Text von Meatys Vater Alex Sotelo lesen, der über Erfahrungen mit einem Mops mit DM zu leben, berichtet.
Meaty, 8 Wochen. Ein erwachsener Meaty.
Strategie: Wie wir oben gesehen haben, entwickeln nicht alle Hunde, die mit dem mutierten SOD1-Gen homozygot sind, die Krankheit. Da es so erst ist, plädieren wir weiterhin dafür, daβ alle Hunde, die für die Zucht vorgesehen sind, einem Gentest auf degenerative Myelopathie unterzogen werden. Da die OFA-Statistiken wie auch Zeng et al:s Studie darauf hindeuten, daβ es viele Möpse gibt, die ein oder zwei defekte Allele in einem Genpaar haben, geht zu viel genetisches Material verloren, wenn alle von ihnen aus der Zucht genommen würden. Ein Mops, der Doppelträger des defekten Gens ist, sollte stattdessen mit einem freien kombiniert werden, und das gleiche gilt für Einzelträger. Schließlich werden wir keine Doppelträger mehr haben, was bedeutet, daβ wir unserem Zuchtziel so nahe kommen, das wir derzeit in Bezug auf DM können.
Bezeichnungen von freien, Einzelträger (heterozygote) und Doppelträger (homozygote):
Laboklin | N/N | N/DM | DM/DM |
UC Davis | N/N | N/S | S/S |
Quellen und weitere Literatur:
Beuchat, Carol. 2018. „The lesson(s) from SOD1 and degenerative myelopathy”. Bloggartikel, Institute of Canine Biology. 220119 geholt.
Coates, Joan R. 2004. „Canine Degenerative Myelopathy”. BSAVA, 394–407.
Patterson, Jon. Email den 100918.
Zeng, R. et al. 2014. „Breed Distribution of SOD1 Alleles Previously Associated with Canine Degenerative Myelopathy”. Journal of Veterinary Internal Medicine 28, 515–521.
Kapitel in Strategien zur Zucht von gesunden Möpsen
- Hüfte, Ellbogen und Patella
- Keilwirbel und andere Wirbelanomalien
- Spinales Arachnoiddivertikel (SAD)
- Mops Myelopathie (Pug Myelopathy PM)
- Degenerative Myelopathie (DM)
- PDE/NME und andere nicht-viral induzierte Enzephalitide
- Brachyzephales obstruktives Atemwegssyndrom (BOAS)
- Das Gebiss und die Mundgesundheit des Mopses
- Augen (Brachyzephales Augensyndrom)
- Mentalität
- Genetische Vielfalt