© Therese Rodin
Hüfte
Alles, was ich in diesem Abschnitt schreibe, basiert auf dem Kurs „Understanding Hip and Elbow Dysplasia“, den ich im Winter 2017 am Institute of Canine Biology besucht habe. In diesem Kurs haben wir alle auf HD und ED auf Englisch verfügbaren Forschungsarbeiten durcharbeitet.
Hintergrund: Die Orthopedic Foundation for Animals (OFA) sammelt seit 1966 Hüftgelenksdaten aller Hunderassen (ofa.org). In ihrer Statistik haben sie HD-Daten von 784 Möpse von dessen 71% eine Hüftgelenksdysplasie (HD) hatten (Daten 220119 geholt). Außerdem werden schlechte Hüften wahrscheinlich nicht gemeldet, da die Bereitschaft zur Meldung häufig abnimmt, wenn der Hund gesundheitliche Probleme hat. Das Hüftgelenksstatus von Möpse ist daher ein wichtiges Thema in der Zucht.
Viele Länder haben jahrzehntelang versucht, mit HD bei den betroffenen Rassen umzugehen, indem sie Röntgenaufnahmen von Hunden machen, und dann werden nur die Hunde mit Top-Hüften für die Zucht ausgewählt. Dies hat jedoch nicht das gewünschte Ergebnis erzielt; zwei Eltern mit guten Hüften können Welpen mit schlechten Hüften geben und umgekehrt. Der Status des Hüftgelenks konnte durch solche Röntgenprogramme überhaupt nicht verbessert werden. Kürzlich wurde herausgefunden, daβ der Grund dafür ist, daβ HD zu 60-80% von der Umwelt und somit nur zu 20-40% von der Genetik bestimmt wird.
Die umweltliche Ursachen, die die Forscher für wichtig befunden haben, sind folgende:
- Kräftig gebaute Rassen, sowohl kleine als auch große, haben viel größere Probleme mit HD
- Rutschige Substrate für die Welpen während der ersten acht Wochen können zu schlechteren Hüftgelenken führen (die ersten acht Wochen sind für den Hund am wichtigsten, um gute Hüfte zu bekommen)
- „Überfütterung” des Welpen von 8 Wochen bis etwa 20 Wochen. (Während dieser Zeit verknöchelt der Knorpel der Gelenke weiter, und nach 20 Wochen ist der größte Teil des Knochens fertiggestellt.)
- Große Welpen haben ein höheres Risiko für HD als kleine Welpen (was bedeutet, daβ man wünscht, daβ ees nicht zu wenige Welpen in den Würfen gibt, was wiederum mit der Fruchtbarkeit zu tun hat)
- Die Welpen dürfen vor dem Alter von 12 Wochen Treppen steigen
- Wenn der Welpe Stöcken und Bällen nachrennt, steigt das Risiko für HD
- Das Risiko steigt, wenn der Welpe nur auf ebenen Flächen laufen kann, z.B in urbanen, während das Risiko abnimmt, wenn der Welpe in hügeligem Gelände ungehindert spielen kann
Ziel: Der Mops muss über gut funktionierende Hüftgelenke ohne Arthrose verfügen, die volle Mobilität und ein freies Leben ermöglichen.
Strategie: Wir als Züchter tragen eine große Verantwortung dafür, daβ unsere Welpen gute Hüften entwickeln. Wir müssen sicherstellen, daβ unsere Zuchttiere nicht zu schwer gebaut warden; der Mops sollte zu einem schlankeren Typ gezüchtet werden, da wir vor allem HD bei den robusten Hunderassen sehen.

Leni hat tolle Hüfte.
Wir müssen auch sicherstellen, daβ wir in der Zucht fruchtbare Hündinnen haben, die eine normale Anzahl von Welpen bekommen. (Siehe weiter unter „Fruchtbarkeit“.) Dann müssen wir bedenken, daβ die Welpen ein gutes Substrat haben, auf dem sie sowohl beim Krabbeln als auch beim Gehen einen „Griff” haben. Als die Welpen nach draußen kommen können, sollten sie sich z.B. auf Gras und in leicht hügeligem Gelände bewegen. Wir Züchter müssen die Welpenkäufer darüber informieren, was gute Hüftgelenke fördert und nicht; die Welpen nicht zu viel füttern, im ersten Monat in ihrem neuen Zuhause nicht die Treppe laufen lassen, nicht nach Stöcken und Bällen laufen lassen, sondern sie in hügeligem Gelände frei spielen lassen.
In Bezug auf die Genetik kann man den „Zuchtindex” verwenden. Um dies tun zu können, ist eine Datenbank benötigt, mit dem HD-Status einiger Verwandter der Hunde, die hinsichtlich der Eignung für die Zucht bewerten werden. Wenn Sie nicht auf eine solche Datenbank zugreifen können, erhalten Sie immer bessere Ergebnisse, wenn Sie mit den Umgebungsfaktoren arbeiten, als wenn Sie mit den Röntgenergebnissen arbeiten.
Quellen und weitere Lesung:
Beuchat, Carol. 2017. „Understanding Hip and Elbow Dysplasia”. Kurs bei Institute of Canine Biology.
www.ofa.org/diseases/breed-statistics
Ellbogen
Hintergrund: In der OFA-Statistik der Mops-Krankheiten wurden 216 Möpse auf ED getestet. Von diesen hatten 40,7% ED (Daten 220119 geholt). Wir können uns auch was ED betriffs eine niedrige Meldung von schlimmeren Ergebnisse erwarten. Die Statistiken zeigen, daβ das Problem mit ED in der Rasse viel zu groß ist, was dies zu einem wichtigen Thema in der Zucht macht.
Ziel: Der Mops muss über gut funktionierende Ellbogengelenke ohne Arthrose verfügen, die vollständige Mobilität und ein freies Leben ermöglichen.
Strategie: Für die Ellbogengelenke gilt dasselbe als für HD, d. H. geringe Heritabilität, während die Umgebung die Hauptursache für gute oder schlechte Ellbogengelenke ist. Daher ist die Strategie für Ellenbogendysplasie (ED) ähnlich wie bei HD oben.
Quellen und weitere Lesung:
Beuchat, Carol. 2017. „Understanding Hip and Elbow Dysplasia”. Kurs bei Institute of Canine Biology.
www.ofa.org/diseases/breed-statistics
Patella
Hintergrund: In der OFA-Statistik wurden 904 Möpse auf Patellaluxation getestet, und nur 5,4% hatten die Diagnose (Daten erhoben 220119).
Ziel: Die Statistiken sehen gut aus und es gibt Möglichkeiten, sie noch besser zu machen. Das Ziel ist daher, daβ keine Möpse unter Patellaluxation (PL) leiden.
Strategie: Da die Patellaluxation durch zu gerade, dh schlecht abgewinkelte Hinterbeine verursacht wird, sollten nur Hunde mit gut abgewinkelten Hinterbeinen in der Zucht verwendet werden. Ein Hund mit PL I gemäß der nachstehenden Tabelle kann andere Eigenschaften haben, die für die Zucht als wertvoll angesehen werden, und kann dann mit einem Hund kombiniert werden, der frei von PL ist.
Grad | Zustand | „Note” | Zuchteinschränkungen |
0 PL-frei | Die Patella kann nicht luxieren | sehr gut | keine |
I | Die Patella luxiert aber geht von sich selbst zurück | gut | Der Partner muss wie oben haben |
II | Die Patella luxiert aber kann mechanisch zurückgeschoben werden | unzureichend | Zuchtverbot |
III | Die Patella luxiert und bleibt luxiert | völlig unzureichend | Zuchtverbot |
Quellen und weitere Lesung:
www.ofa.org/diseases/breed-statistics
Kapitel in Strategien zur Zucht von gesunden Möpsen
- Hüfte, Ellbogen und Patella
- Keilwirbel und andere Wirbelanomalien
- Spinales Arachnoiddivertikel (SAD)
- Mops Myelopathie (Pug Myelopathy PM)
- Degenerative Myelopathie (DM)
- PDE/NME und andere nicht-viral induzierte Enzephalitide
- Brachyzephales obstruktives Atemwegssyndrom (BOAS)
- Das Gebiss und die Mundgesundheit des Mopses
- Augen (Brachyzephales Augensyndrom)
- Mentalität
- Genetische Vielfalt